Montag, 16. Mai 2016

Einsam und allein....

und das nicht nur an Feiertagen, sondern auch im Alltag, wie aus heiterem Himmel und sogar in Beziehungen !!

Viele Tipps können dir vorübergehend helfen das Wochenende oder die Feiertage ganz gut zu überstehen, doch zur passenden Zeit ist es heilsam einen Blick in die "Tiefe" zu wagen!

Warum fühlst du dich alleine ?
Warum hast du an diesen Tagen wenig Freunde ?
Warum fühlst du dich trotz Partnerschaft oder Familie öfters alleine  ?
Warum hast du niemanden, der dich von Herzen gerne unterstützt ?

Es gibt einen tiefen Grund, warum wir Menschen immer wieder in die Einsamkeit und das Alleinsein-Gefühl rutschen, uns jemanden wünschen, der genau jetzt da ist, dich in den Arm nimmt, tröstet, dir gut zuredet, dich motiviert........

Was passiert in dir ???


Du fällst in deine Kindheit, bist plötzlich 3, 5 oder vielleicht 12 Jahre und wünschst dir nur eins:
"Mama, nimm mich auf den Schoß und tröste mich, streichle mich, lobe mich und vor allem - hab mich lieb!!!"

In allen Situationen, in denen wir von anderen Menschen etwas einfordern, vom Leben, vom Partner, Chef oder Nachbarn, der Freundin/ Freund, dem Lehrer, dem Arzt oder Therapeut............ überall dort fallen wir ins Kindesalter und verhalten uns auch so, zornig, bockig, beleidigt, aufbrausend, druckvoll!
Weil wir Mangelgefühle aus der Kindheit haben, nicht satt sind mit Liebe, brauchen wir heute irgend jemanden, der uns die fehlende Aufmerksamkeit und Liebe schenkt !

Kaum jemand in unserer Gesellschaft hat in seiner Kindheit ausreichend Berührung, Zärtlichkeit, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Anerkennung, Lob und Liebe bekommen!!
Früher waren die Menschen froh zu überleben, viele waren traumatisiert durch Kriegserlebnisse und mit sich beschäftigt, manche überfordert mit der Familiensituation oder dem Geld, andere arbeiteten so viel, dass kein Platz und keine Zeit für die Kinder war.
Du hast bestimmt schon gelesen oder in einem Seminar/ Webinar gehört, dass es wichtig ist sich zu lieben, das innere Kind zu heilen und deinen Eltern zu vergeben. Doch von einem kopfgesteuerten Satz "Ja, Mama, ich weiß ja, du hattest es schwer" wird dein Herz nicht satt und glücklich!
Doch wie kommst du aus der Theorie und dem Kopf ins Herz und ins wahre Liebes-Gefühl??

Wie kommst du ins Fühlen und in die Liebe ??


1. Zuerst vom Kopf her verstehen, dass da das kleine Mädchen/ der kleine Junge in dir schreit, wenn du dich einsam fühlst oder unbedingt etwas brauchst. Dass dich zum Beispiel jemand einladen MUSS, dass dich dein Partner in den Arm nehmen MUSS, dass er dich loben MUSS, dass dich deine Freundin verwöhnen MUSS, dass dich jemand unterhalten MUSS, weil du es alleine nicht schaffst......
Deine Kleine/ dein Kleiner ist in dir aktiv und so lange bockig, bis du das Gewünschte bekommst.
Doch das funktioniert nicht. Niemand kann und will deine Mama ersetzen und dich als Erwachsenen auf den Schoß nehmen und trösten. Entweder ist in diesem Moment gar niemand da oder deine Partnerin/ Partner gerade unterwegs oder auf Geschäftsreise. Und wenn du tatsächlich jemanden findest, der bei dir ist, dann fühlt es sich nicht wirklich gut an.......

2. Erlaube dir erst einmal so lange wie nötig auf dem Schoß deiner Mutter sitzen zu bleiben. Formuliere einen passenden Satz und sprich ihn laut aus:
"Mama, ich bleibe jetzt so lange bei dir sitzen, bis du mir genügend Liebe geschenkt hast"!
"Ich will jetzt Kind sein und Liebe haben - basta"!

3. Nach einiger Zeit wird dir bewusst, dass du kein Kind mehr bist, sondern nur im früheren Schmerz feststeckst!
Steh auf, schüttle dich und sage dir laut und deutlich, dass heute das Jahr 2016 ist und du erwachsen bist!
Auch wenn deine Mutter noch lebt, kann sie dir heute nicht mehr die Liebe schenken, die du als Kind vermisst hast.

4. Mache dir bewusst, dass nur DU dich heute um das verletzte, schreiende und bockige Kind in dir  kümmern kannst. Es möchte mit all seinem Schmerz und seinen Erlebnissen gesehen werden und wünscht sich Verständnis, Mitgefühl und die Liebe, die es früher nicht bekommen hat.

Und DU kannst ihm heute diese Liebe schenken!!!


5. Versuche in kleinen Schritten auf dein Kind zuzugehen, nimm es in den Arm und sage ihr/ ihm:
"Ich möchte dich jetzt verstehen, mich um dich kümmern und dir meine Liebe zeigen!"

6. Suche dir Hilfsmittel, wenn du mit der Vorstellung alleine Schwierigkeiten hast.
Male im Kopf oder auf Papier ein Bild, kaufe dir symbolisch eine kleine Stoffpuppe oder ein Kuscheltier, dass du in die Arme schließen kannst, höre Musik und schließe die Augen, geh spazieren und nimm dein Kind an der Hand, lege es symbolisch in deine Hände und schau es an, lege die Hände auf dein Herz und stell dir vor, dass du es berührst.......es ist alles erlaubt, was dir gut tut und dich unterstützt.
Mir tat es sehr lange gut, die Wärmflasche zu umarmen, sie schenkte mir Wärme und Geborgenheit und ich konnte mich so leichter öffnen......


Diese Auseinandersetzung sehe ich als wichtigen Prozess für das gesamtes Leben.
Denn du lernst nicht nur besser mit dir und der Einsamkeit umzugehen, sondern du kannst dich frei entfalten und anderen Menschen, dem Partner oder Freunden auf Augenhöhe begegnen, dich auf sie einlassen ohne zu klammern, dein Gegenüber besser verstehen, wirst im Streit erwachsener reagieren (und nicht wie ein verletztes Kind) und gute Lösungen finden für Probleme......

Du musst deine Mutter nicht sofort besuchen, dich unbedingt jetzt gut mit ihr verstehen, Verständnis für sie haben oder mit ihr Frieden schließen. Beginne bei dir und deinem Kind, dass so einiges erlebt hat und die weiteren Schritte für dich werden sich entwickeln.

Ich wünsche euch BEIDEN viel Heilung, damit du frei, genussvoll und glücklich in DEIN Leben starten kannst........und bald eine leichtere "Allein-Zeit" ;-))

Herzlichst
Angelika


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